Brief an die Parteivorsitzenden in NRW: Schluss mit der Diskriminierung an öffentlichen Bekenntnisschulen!

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Am 3. Oktober 2013 forderten wir in einem Brief an die Parteivorsitzenden alle im Landtag von NRW vertretenen Parteien dazu auf, die Diskriminierung an öffentlichen Bekenntnisschulen in diesem Bundesland zu beenden: Es muss endlich sichergestellt werden, dass alle öffentlichen Grundschulen Kindern und Lehrkräften unabhängig von Religion und Herkunft offen stehen.

„[…] Wir appellieren dringend an Sie und alle demokratischen Kräfte im Landtag, sicherzustellen, dass ein Fall wie jener in Paderborn nicht mehr vorkommen kann. Es muss gewährleistet sein, dass Familien ihre Kinder gemeinsam mit anderen Kindern aus der unmittelbaren Nachbarschaft in die gleiche Grundschule schicken können. Unser öffentliches Schulsystem muss konfessionelle und religiöse Grenzen überwinden. Es widerspricht dem Inklusionsgedanken, wenn an öffentlichen Schulen das gemeinsame Lernen an Konfessionsgrenzen Halt macht. Ebenso muss sichergestellt sein, dass Glaube und Religionszugehörigkeit von Lehrkräften keinen Einfluss auf deren Anstellungschancen und die Wahrnehmung von Leitungspositionen haben.

Dabei wenden wir uns nicht gegen eine Orientierung der staatlichen Grundschulen an christlichen Werten bzw. die Vermittlung dieser Werte an Schülerinnen und Schüler. Unser Land, unsere Geschichte und unsere Kultur sind durch das Christentum geprägt. Staatliche Schulen dürfen aber nicht Andersgläubige diskriminieren, ihre religiöse Identität als Ablehnungsgrund ansehen oder Kinder nur dann akzeptieren, wenn sie sich zum konfessionellen Religionsunterricht oder gar zum Gottesdienst verpflichten.

Eine Abschaffung öffentlicher Bekenntnisgrundschulen wäre der konsequenteste Weg, der Verletzung der Gleichbehandlung zu begegnen. Dieser Weg wurde in nahezu allen Bundesländern längst gegangen, sogar in stark religiös geprägten wie Bayern und Rheinland-Pfalz vor bald 50 Jahren.“

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