Im ostwestfälischen Bad Lippspringe gibt es zwei Grundschulen, beide im Ortskern, 10 Gehminuten voneinander entfernt. Eine Schule ist eine evangelische Bekenntnisschule, die andere eine katholische. Eine Gemeinschaftsgrundschule gibt es im Ort nicht – obwohl mehr als die Hälfte aller Kinder der Stadt weder evangelisch noch katholisch sind. Selbst an der evangelischen Grundschule gehören lediglich 20% der Kinder dem Bekenntnis an. Offenbar finden viele in der Stadt diese Situation nicht optimal. Der Schulausschuss empfahl am 28.5. mit knapper Mehrheit, die Eltern an beiden Schulen über die Schulart abstimmen zu lassen. Die eigentliche Entscheidung trifft der Rat der Stadt am 10. Juli.
Die Begründung der Verwaltung für diesen Beschlussvorschlag lautet:
“Mit diesem Beschluss soll sichergestellt werden, dass beide Schulstandorte zukünftig attraktiv bleiben und alle Kinder unabhängig von ihrem religiösen Hintergrund gleichberechtigt unterrichtet werden. Zusätzlich von Vorteil wäre, dass die Schulleitungsstelle durch eine nicht-konfessionelle Lehrkraft besetzt werden kann und auch für Lehrkräfte entfiele die konfessionelle Bindung. Zum anderen entfällt für viele Schülerinnen und Schüler die Verpflichtung zur Teilnahme am Religionsunterricht.”
Quellen:
* Stadt Lippspringe, 20.3.2025, Beschlussvorlage der Verwaltung
* Westfalen-Blatt, 30.5.2025, Bekenntnisschulen in Bad Lippspringe: Jetzt sind die Eltern gefragt
* Westfalen-Blatt, 26.5.2025, Behalten die Bad Lippspringer Grundschulen ein christliches Bekenntnis?

Screenshot: https://www.bad-lippspringe.de/