NRW-CDU fordert neue Schulart: die christlich-ökumenische Bekenntnisschule

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Die nordrhein-westfälische CDU hat auf ihrem Landesparteitag am 12. März 2011 beschlossen, sich für die Einführung einer neuen Schulart im Grundschulbereich einzusetzen: die christlich-ökumenische Bekenntnisschule. Im Beschluss des Landesparteitages heißt es:

Die CDU Nordrhein-Westfalen bekennt sich klar zum Erhalt der konfessionellen Bekenntnisschulen in NRW. Die bestehenden Bekenntnisschulen erfahren insbesondere auch bei bekenntnisfremden Eltern große Akzeptanz. Ergänzend setzt sich die CDU Nordrhein-Westfalen dafür ein, neben den bestehenden Bekenntnis- und Gemeinschaftsschulen eine neue Schulart gesetzlich zu verankern: die christlich-ökumenische Bekenntnisschule. (Schulpolitische Leitlinien der CDU Nordrhein-Westfalen: “Jedem Kind gerecht werden“, 12.3.2011) Weiterlesen

Grundschule Unterm Regenbogen in Alfen: Umwandlung hintenrum?

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In Borchen-Alfen gibt es Aufruhr um eine Gemeinschaftsgrundschule. Der Ortsvorsteher (CDU) hatte den Plan, die einzügige Schule in eine KGS umzuwandeln, da nur so deren Erhalt langfristig gesichert werden könne. Die evangelische Pfarrerin machte ihm und der CDU-Fraktion einen Strich durch die Rechnung:

Weber betonte, dass das Vorgehen der CDU die Kirchengemeinde auch in Fragen der Ökumene zurückwerfe und selbst die katholische Kirche in eine missliche Lage bringe. Weiterlesen

Neue Schulart in NRW? CDU diskutiert über neue „ökumenische Bekenntnisschule“

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Verfassung ändern wegen Bekenntnisschulen? Unmöglich, hieß es bisher. Jetzt macht die CDU Neuss einen Vorstoß in eben diese Richtung. Aber nicht etwa, um die Bekenntnisschulen abzuschaffen, sondern um eine weitere Schulart einzurichten, die “christlich-ökumenische Bekenntnisschule”. Nicht erklärt wird, wie sichergestellt werden kann, dass diese Schulart einen Beitrag zur Integration und Chancengleichheit im frühkindlichen Bildungsbereich leistet. Soll sie wohl auch nicht. Egal, wir begrüßen es, wenn über das Thema Bekenntnisschulen im Land NRW trotz ihres Verfassungsrangs diskutiert wird. Weiterlesen

Geht gar nicht: Konrektorin mit falschem Bekenntnis. Schließlich könnte die Rektorin ja mal krank sein.

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Manchmal sind uralte Zeitungsartikel brandaktuell. Wie lange soll das eigentlich noch so weitergehen? Und warum sieht die Politik da keinen Handlungsbedarf, sondern spricht immer nur vom Elternwillen? Selber lesen, bitte.

“Bärbel Blasek, 41 Jahre alt, ist Lehrerin aus Passion. Die Arbeit mit den Kindern mache ihr Spaß, sagt sie. Und auch die Schule, an der sie unterrichtet, die Grundschule im westfälischen Städtchen Buren bei Bielefeld, liege ihr „am Herzen”. Deswegen und auch weil die Kollegen ihr alle zugeredet hätten, habe sie sich um die freigewordene Stelle als Konrektorin beworben. Weiterlesen

Politik unter dem Segen der Bischöfe 1967=2011?

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Uralte Artikel können richtig spannend sein. Dieser hier ist von 1967, dem Jahr, in dem Helmut Kohl im erzkatholischen Rheinland-Pfalz die Bekenntnisschulen abschaffte. Faszinierend, wie sehr die Politik sich von der Kirche abhängig machte: Der ausgehandelte Schulfrieden stand unter dem Vorbehalt, dass er den Segen der Bischöfe bekam, wie es in dem Artikel heißt… Entgegen der damaligen Erwartung blieb aber das erwartete “langsame Sterben der Konfessionsschulen” aus. Die Macht der Kirche im Rheinland scheint ungebrochen. Weiterlesen

SPD-Stadtrat: Konfessionsschule hat sich überlebt

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SPD-Stadtrat in Warendorf: Konfessionsschulen sind von gestern und verursachen unnötig hohe Kosten. Aber was hat die Politik damit zu tun: Sollen sich doch die Eltern mit der Kirche streiten…

“Für Dr. Erich Tertilt (SPD) ist die Diskussion über Zahl und Größe zukünftiger Grundschul-Standorte auch Anlass darüber nachzudenken, ob es nicht sinnvoll wäre, die vier Bekenntnis-Grundschule (drei katholische, eine evangelische) in der Stadt in Gemeinschaftsschulen umzuwandeln. Tertilt: „Ich glaube, die Konfessionsschule hat sich überlebt.“ Weiterlesen

KGS oder GGS, was ist richtig für Buschdorf?

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An der KGS Buschdorf fand am Mittwoch, den 26.1.2011 eine Informationsveranstaltung statt zum Thema: “KGS oder GGS, was ist richtig für Buschdorf?”. Zentrales Thema war natürlich die Frage der Aufnahmekriterien. Nun muss man wissen, dass die KGS Buschdorf bisher fast alle Merkmale einer GGS besitzt: Sie war und ist eine Schule für alle Buschdorfer, und die Schule bietet als sogenannte “flächenversorgende” Grundschule sogar Alternativen zum katholischen Religionsunterricht. Da es für das kommende Schuljahr weniger als 60 Anmeldungen für die zweizügige Schule gibt, müssen anders als im Vorjahr auch keine Buschdorfer Kinder abgelehnt werden. Alles ok also? Nicht ganz. Weiterlesen

KGS Leiberg: Umwandlung zur GGS, um Standort zu erhalten (erfolglos)

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Das mit den verschiedenen Schulformen gibt viel Spielraum für taktische Spielchen. Auch hier wieder: Religiöse Überzeugungen scheinen nicht im Vordergrund zu stehen. Die KGS Leiberg wurde von einer KGS zu einer GGS umgewandelt in der Hoffnung, damit mehr Schüler anzuziehen. Trotzdem fiel der Beschluss, den Standort zu schließen.

“Der Stadtrat Bad Wünnenberg hat erwartungsgemäß am 16. Dezember 2010 das Aus für die Grundschule Leiberg beschlossen und damit ein Votum des Schulausschusses bestätigt. Appelle der Leiberger Schulpflegschaft, den Beschluss zu vertagen, waren damit erfolglos.

Das heißt: Zum Beginn des Schuljahres 2011/12 werden die Erstklässler aus Leiberg in der Grundschule in Bad Wünnenberg eingeschult. Die Grundschule in Leiberg besteht zunächst mit drei Klassen fort.
(…)
Im Kern setzen die Eltern bei einer Gemeinschaftsschule in Leiberg auf das Interesse von Eltern in Nachbarorten wie Bad Wünnenberg oder Hegensdorf, ihre Kinder zur Grundschule ins nahe gelegene Leiberg zu senden. Leiberg wäre in diesem Fall im Bad Wünnenberger Stadtgebiet die einzige Gemeinschaftsschule und auch für Hegensdorf die nächst erreichbare Gemeinschaftsschule. Da Eltern die freie Schulwahl haben, könnte sie ihre Kinder ohne Sorge um den Verlust der Fahrtkostenübernahme ihre Kinder in Leiberg anmelden. Dies geht bei einer Bekenntnisschule in Leiberg nicht. Also wird Leiberg nur bei einer Umwandlung in eine Gemeinschaftsschule für Eltern in Nachbarorten ein erreichbares Ziel.

In Bad Wünnenberg wären Eltern nicht mehr länger genötigt, ihre Kinder in eine Bekenntnisschule als die einzige Schulform am Ort zu senden. Hegensdorfer Eltern bekommen das Angebot eines deutlich kürzeren Schulweges. Heute fahren Kinder zur Grundschule nach Harth, im Winter oft über Büren.”

Weiterlesen: Homepage zu den Geschehnissen um die Leiberger Grundschule

Drei-Religionen-Schule in Osnabrück

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Weil die Zahlen katholischer Schüler/innen zurückgehen, strebt das Bistum Osnabrück in Niedersachsen eine Umwandlung der öffentlichen katholischen Johannisschule in eine private Drei-Religionen-Grundschule an. Im Sommer 2012 soll es so weit sein. Klingt interessant, ist aber nicht unumstritten:

“Der aktuelle Schulleiter der Johannisschule lässt sich zu Beginn des kommenden Halbjahres versetzen, weil er es lieber gesehen hätte, wenn aus seiner Schule eine öffentliche Einrichtung ohne Zulassungsbeschränkungen geworden wäre. Das sehen einer Umfrage des Schulelternrates zufolge auch 51 Prozent der Eltern so. Nur 23 Prozent der Mütter und Väter befürworten das trialogische Modell.”

tageszeitung, 3.1.2011: “An der Wand Kreuz und Menora

s. auch ndr.de, 18.3.2011, “Grünes Licht für Drei-Religionen-Grundschule
und
evangelisch.de, 11.7.2011, “Alles, bloß nicht evangelisch: Das multireligiöse Schulprojekt

Katholische Grundschulen in Essen – kein einfaches Thema

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Die GEW Info in Essen ist der Meinung: Gleiches Recht für alle Kinder bei der Wahl der Grundschule gilt in Essen nicht.

“Zur Entstehung dieses Problems muss man wissen, dass 1969, bei der Neuordnung des Schulwesens in NRW, im Zuge der Umwandlung aus Volksschulen Grund- und Hauptschulen gebildet wurden. Jede neu gebildete Schule führte ein Bestimmungsverfahren durch: Dabei konnte die Elternschaft einer jeden Schule entscheiden, ob ihre Schule als katholische, evangelische oder als Gemeinschaftsschule geführt werden sollte. (…) Eine Momentaufnahme des Elternwillens von 1969 bestimmt bis heute unsere Grundschullandschaft in Essen. (…)

Warum melden eigentlich Eltern, dort wo sie die Wahl haben, ihre Kinder lieber in einer konfessionellen Schule an? „Der christlichen Erziehung wegen“, sagen viele. Bei den massenhaften Kirchenaustritten in den letzen Jahren bleiben daran Zweifel. Eltern suchen für ihr Kind eine besonders gute Schule: Was diese auszeichnet, sehen sie sehr verschieden: Ist es mehr die christliche Werteorientierung oder der geringe Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund, der den Ausschlag gibt? Klar ist auf jeden Fall eines: Konfessionelle Schulen verhindern in Essen an vielen Standorten eine gesunde Heterogenität der Schülerschaft. Damit gilt in Essen eben nicht gleiches Recht für alle Kinder bei der Wahl der Grundschule!”

Lesen Sie den ganzen Artikel: Katholische Grundschulen in Essen – kein einfaches Thema (s. 2)