Wie in den vergangenen Schuljahren veröffentlichen wir an dieser Stelle eine Liste der Umwandlungsverfahren, die uns bislang bekannt sind. Falls Sie von weiteren Schulen wissen, geben Sie uns gerne per email an kontakt@kurzebeinekurzewege.de Bescheid.
Zuletzt aktualisiert: 20.7.2025
Beelen (KGS)
Abstimmung 24.03.2025 – 26.03.2025. Die Eltern sprachen sich mit überwältigender Mehrheit für die Umwandlung aus: Von den 273 Abstimmungsberechtigten stimmten 246 dafür und lediglich 17 gegen die Umwandlung.
Auf der Webseite der Schule heißt es: “Aktuell ist die Katholische Grundschule Beelen die einzige Grundschule in der Gemeinde und eine Bekenntnisschule, in der der Unterricht nach den Grundsätzen des katholischen Glaubens erfolgt. Derzeit gehören etwa 40% der Schüler:innen der katholischen Kirche an, während 60% aus anderen oder keinen religiösen Gemeinschaften kommen. Unsere Schule zeichnet sich durch eine weltoffene Haltung aus, die Vielfalt, Toleranz und interkulturellen Austausch fördert.
Durch die Umwandlung in eine Gemeinschaftsschule möchten wir diese Werte noch deutlicher betonen. Der Unterricht an einer Gemeinschaftsschule würde weiterhin auf christlichen Bildungs- und Kulturwerten beruhen, jedoch in Offenheit gegenüber verschiedenen religiösen und weltanschaulichen Überzeugungen. Zudem ist die Umwandlung aus praktischen Gründen sinnvoll, da an einer Gemeinschaftsschule das Bewerbungsverfahren für die Schulleitung deutlich breiter gefächert wäre und somit die Chancen auf eine erfolgreiche Besetzung der Leitungsposten steigen.”
Quellen:
Gemeinde Beelen, https://gs-beelen.de/Schulumwandlung
Die Glocke, 27.3.2025, Norwin Witte, Stimmen zur Schulumwandlung in Beelen ausgezählt
Hückelhoven, Brachelen und Kleingladbach (beide KGS)
Eingeleitet worden waren die Umwandlungsverfahren durch die Stadt, um eine Anpassung an die Lebensrealität zu erreichen. An beiden Schulen wurde die nötige Mehrheit für die Umwandlung nicht erreicht. In Brachelen wurden 59 Stimmen für eine Umwandlung abgegeben, 30 dagegen. Nötig gewesen wären allerdings für die die nach der Bestimmungsverfahrensverordnung NRW erforderliche absolute Mehrheit 71 Stimmen.
In Kleingladbach sprach sich eine deutliche Mehrheit für eine Beibehaltung des Konfessionsstatus aus. Lediglich sieben Stimmen wurden pro Umwandlung und 45 Stimmen contra abgegeben.
Quelle: Rheinische Post, 11.4.2025, Grundschulen bleiben Bekenntnisschulen
Dortmund, Overberg-Grundschule (KGS)
An der Overberg-Grundschule wurde Anfang Juli über die Bekenntnisbindung abgestimmt. Auslöser war, dass die Schule seit drei Jahren nur kommissarisch geleitet wird. Zwar kam eine klare Mehrheit von 95 zu 60 für die Umwandlung zustande. Für einen Erfolg wären aber 103 Stimmen nötig gewesen. Die Schule bleibt katholisch.
Köln-Nippes, Maternus-Grundschule (KGS)
Der Kölner Stadt-Anzeiger schreibt, dass die Schule die einzige katholische Schule im Stadtteil Nippes ist, die anderen drei Grundschulen sind Gemeinschaftsgrundschulen. Lediglich 26,5% der Schülerinnen und Schüler sind römisch-katholisch. 55% der Lehrkräfte sind nicht katholisch.
Die Abstimmung erfolgte von 24. bis 26 März. Die Eltern haben sich mit überwältigender Mehrheit von 211:6 für die Umwandlung zur GGS entschieden.
Quellen:
* Kölner Stadtanzeiger, 17.6.2025, Kölner Eltern wollen nicht mehr, dass die Kirche die Regeln macht
* Kölner Stadtanzeiger, 24.3.2025, Bernd Schöneck, Maternus-Schule in Nippes stimmt über Wechsel zu Gemeinschaftsschule ab
* Infoseite der Elterninitiative auf der Schulhomepage
Mönchengladbach (KGS Anton Heinen)
Im zweiten Anlauf ein Jahr später hat es geklappt. Mit einer überwältigenden Mehrheit von 111:30 Stimmen sprachen sich die Eltern bei der Abstimmung vom 3. bis 4.5. in der Schule für die Umwandlung in eine Gemeinschaftsgrundschule aus. Dennoch hat es nur knapp ausgereicht. Wegen der Notwendigkeit einer absoluten Mehrheit aller Stimmen mussten sich mindestens 109 Elternpaare für die Umwandlung aussprechen.
Quelle: Beratungsvorlage der Stadt Mönchengladbach, Umwandlung der Katholischen Grundschule Anton-Heinen in eine Gemeinschaftsgrundschule
Münster (KGS Overbergschule)
An der Overbergschule Münster wurde im März per Briefwahl über die Umwandlung abgestimmt. Eine überwältigende Mehrheit der Eltern (150:6 Stimmen) entschied sich für die Gemeinschaftsgrundschule, bei einer Wahlbeteiligung von 90% und 14 ungültigen Stimmen lag die Zustimmung damit bei 81%.
Auslöser für die Umwandlung war nach Angaben von Eltern zuallererst die große Diversität an der Schule, die von der Zusammensetzung her längst eine Gemeinschaftsschule ist. Da mit einem Anmeldeüberhang zu rechnen ist, wäre es problematisch, die Kinder nach Religionszugehörigkeit auszuwählen und ggf Geschwisterkinder oder solche aus der direkten Nachbarschaft ablehnen zu müssen.
Quelle: https://muenster.org/overbergschule/
Paderborn, Grundschulen Elisabeth und Marienloh (beide KGS), Grundschulverbund Bonhoeffer-Heinrich (GGS mit katholischem Teilstandort)
Ein Ratsbeschluss von 2016 sieht vor, dass eine Abstimmung über eine Umwandlung durchgeführt werden muss, wenn an einer Schule drei Jahre in Folge weniger als 50% der Schülerinnen und Schüler dem Bekenntnis der Schule angehören (seit 2019 müssen es vier Jahre in Folge sein).
Die Grundschule Elisabeth in Paderborn wird zum Schuljahr 2025/26 von einer katholischen Grundschule in eine Gemeinschaftsgrundschule umgewandelt. Das Verfahren wurde aufgrund von Elternanträgen eingeleitet. Die Wahl fand vom 19.03.2025 bis zum 21.03.2025 in der Schule statt. Bei 256 Schülerinnen und Schülern wurden 132 Ja-Stimmen (51,56% der Wahlberechtigten) und 48 Nein-Stimmen (18,75% der Wahlberechtigten) abgegeben. Es ist bereits die vierte Abstimmung: 2016 waren es bei 220 Schülerinnen und Schülern 64 (29,09%) Ja-Stimmen und 80 (36,36%) Nein-Stimmen, 2019 bei 213 Schülerinnen und Schülern 50 (23,47%) Ja-Stimmen und 49 (23,00%) Nein-Stimmen, 2023 bei 225 Schülerinnen und Schülern 88 (39,11%) Ja-Stimmen und 37 (16,44%) Nein-Stimmen.
An der Grundschule Marienloh wurde zum ersten Mal aufgrund des oben Ratsbeschlusses abgestimmt. Die Briefwahl wurde vom 28.02.2025 bis zum 14.03.2025 durchgeführt. Es wurde keine ausreichende Mehrheit für eine Umwandlung erreicht. Bei 181 Schülerinnen und Schülern gab es mit 39 (21,55%) sogar weniger Ja-Stimmen als Nein-Stimmen mit 42 (23,20%). Eine Stimme (0,55%) war ungültig.
Die beiden Ergebnisse sind zu finden im Ratsinformationssystem der Stadt Paderborn. Die Sitzung des Schulausschusses, in der das aktuelle Ergebnis mit daraus folgender Umwandlung Gegenstand war (Tagesordnungspunkte 7 und 8), ist unter folgendem Link zu finden: Ratsinformationssystem der Stadt Paderborn.
Ebenfalls in Paderborn wurde bereits im letzten Jahr beschlossen, den Grundschulverbund Bonhoeffer-Heinrich im Stadtteil Schloß Neuhaus, der eine Gemeinschaftsgrundschule mit katholischem Teilstandort am selben Standort ist, ab Beginn des Schuljahres 2025/26 bis zum Ablauf des Schuljahres 2027/28, sukzessive aufzulösen. Zum Schuljahr 2025/26 wird an dem Standort dafür eine neue Grundschule errichtet. Siehe dazu: Ratsinformationssystem der Stadt Paderborn, Tagesordnungspunkt 10. Vom 27.05.2024 bis zum 29.05.2024 fand die Wahl zur Bestimmung der Schulart der neuen Grundschule statt. Bei 56 Stimmabgaben bei 147 Stimmberechtigten entfielen 23 Stimmen auf eine Gemeinschaftsgrundschule, 26 Stimmen auf eine katholische Bekenntnisgrundschule, 5 Stimmen auf eine Evangelische Bekenntnisgrundschule und 2 Stimmen auf eine Weltanschauungsschule. Da für eine katholische Bekenntnisgrundschule 50 Stimmen nötig gewesen wären, wird die neue Grundschule eine Gemeinschaftsgrundschule. Es verschwindet damit ein weiterer katholischer Grundschulstandort in Paderborn. Zum Ergebnis der Abstimmung über die Bestimmung der Schulart: Ratsinformationssystem der Stadt Paderborn, Tagesordnungspunkt 12.
Sassenberg, Johannesgrundschule (KGS)
Hier wurde im Mai über die Bekenntnisbindung abgestimmt.
Hintergrund ist hier, dass die langjährige Rektorin in den Ruhestand geht. Es gibt eine geeignete Bewerberin. Die allerdings nicht das richtige Bekenntnis hat. Sie ist evangelisch und damit laut Schulgesetz eben doch nicht geeignet.
Die Wahl führte zu einem überwältigenden Abstimmungserfolg für die Befürworter der Umwandlung. Mit 122:12 stimmten die Eltern für eine Gemeinschaftsgrundschule. Nötig gewesen wären allerdings bei einer Gesamtzahl von 245 möglichen Stimmen 123 Ja-Stimmen. Genau eine Stimme fehlte. Die Schule bleibt also vorerst katholisch.
Quellen:
Die Glocke, 24.1.2025, Sassenberg: Eltern entscheiden über Zukunft der Grundschulen
Die Glocke, 8.5.2025, Umwandlung der Johannesschule Sassenberg scheitert
Sundern, KSG Johannesschule, Marienschule (Hauptstandort Sundern)
In Sundern (Sauerland) werden zum Schuljahr 2025/26 die Johannesschule und der Hauptstandort Sundern der Marienschule umgewandelt. Sundern (Sauerland) zählt bislang zu den Orten, in denen es ausschließlich katholische Grundschulen gibt (abgesehen von einer privaten Grundschule). An beiden Grundschulen wurde das Verfahren aufgrund von Elternanträgen eingeleitet. An der Johannesschule fand die Wahl vom 07.04.2025 bis zum 09.04.2025 statt. Bei 292 Schülerinnen und Schülern gab es 201 Ja-Stimmen (68,84% der Wahlberechtigten) und 46 Nein-Stimmen (15,75% der Wahlberechtigten). Eine Stimme (0,34% der Wahlberechtigten) war ungültig. Am Hauptstandort Sundern der Marienschule fand die Wahl vom 08.04.2025 bis zum 10.04.2025 statt. Bei 172 Schülerinnen und Schülern gab es 110 Ja-Stimmen (63,95 % der Wahlberechtigten) und 20 Nein-Stimmen (11,63% der Wahlberechtigten).
Zu den Ergebnissen: Sitzungstermin – 2025 – Ausschuss für Bildung und Sport, 21. Sitzung – Ratsinformationssystem, Tagesordnungspunkte 4 und 5. Dass es bei der Marienschule nur um den Hauptstandort Sundern geht, ist in der Vorlage leider nur etwas versteckt im ersten Satz des Punktes “II. Sachdarstellung, Begründung” zu erkennen.
Wenden, KGS Gerlingen
Das Umwandlungsverfahren an der Katholischen Grundschule Gerlingen wurde gestartet, um nach der Pensionierung der bisherigen Rektorin die Chancen auf eine Neubesetzung des Schulleitungspostens zu verbessern. Die Eltern stimmten von 14. bis 30. Januar per Briefwahl über die Umwandlung ab. Das Verfahren war erfolgreich: Mit einer deutlichen Mehrheit entschieden sich die Eltern für die Umwandlung in eine Gemeinschaftsgrundschule. Diese tritt zum 1. August in Kraft. Die Siegener Zeitung schreibt, das Ergebnis sei 138:108 Stimmen pro Umwandlung – bei den 108 Stimmen sind aber auch diejenigen mitgezählt, die an der Wahl nicht teilgenommen haben. Tatsächlich war das Ergebnis also wesentlich deutlicher.
Quelle: Siegener Zeitung, 5.2.2025, Yvonne Clemens, Aus der katholischen Grundschule in Gerlingen wird eine Gemeinschaftsgrundschule
Wipperfürth (drei KGS, eine EGS)
In Wipperfürth sind noch 4 von 6 Grundschulen konfessionell gebunden. Die Stadt hat Umwandlungsverfahren eingeleitet, um die Grundschullandschaft an die gesellschaftliche Realität anzugleichen (wir berichteten).
Bei der Abstimmung entschieden sich die Eltern an drei der vier Schulen mehrheitlich für die Umwandlung. An der KGS Agathaberg (40:2, nötig gewesen wären 25 Stimmen) und der EGS Albert Schweitzer (58:10, nötig gewesen wären 45) war die Mehrheit so groß, dass das Verfahren erfolgreich war. An der KGS Wipperfeld stimmte zwar eine Mehrheit von 31:15 für die Umwandlung, nötig gewesen wären aber 42. An der KGS Antonius stimmten 59 für die Umwandlung und 60 dagegen. Das Verfahren scheiterte damit deutlich, 147 Stimmen wären erforderlich gewesen für einen Erfolg.
In Zukunft stehen damit vier der sechs Grundschulen in Wipperfürth allen Familien offen.
Quelle: Oberberg aktuell, 11.4.2025, Grundschulen: Eltern stimmten über Umwandlung ab
siehe auch: Kölnische Rundschau, 18.4.2025, Enttäuschung über geringe Elternbeteiligung in Wipperfürth